Pädagogische Schwerpunkte

„Wo Kinder leben, lernen und sich bilden- da tun sie es ganz und er-lebend!“

 Der lebensbezogene Ansatz nach Norbert Huppertz

Lebensbezogen heißt: Das Leben und Lernen der Kinder stehen im Vordergrund. Gelingendes Leben und Lernen bereitet auf die Schule vor.

Das Kind wird im lebensbezogenen Ansatz als Person ernst genommen. Es erfährt Zuwendung und Bindung, soziale Einbindung in die Gruppe und Anerkennung.

Insbesondere seine Bedürfnisse nach Bewegung, Erziehung, Bildung und Betreuung werden ernst genommen. Das pädagogische Fachpersonal ist dem Kind professionell und partnerschaftlich zugewandt. Es schafft eine entspannte und zugleich anregende Umgebung.

 Didaktische Leitsätze

  • Beachtung der Lage und Befindlichkeit der Kinder, möglichst jedes einzelnen Kindes in seiner Individualität und gemäß seinem Bedarf
  • Ausgewogenheit von sozialer, emotionaler, motorischer, kognitiver (usw.) Bildung in den didaktischen Einheiten und Projekten
  • Zusammenarbeit und Vernetzung (Gemeinwesen), Hineinwirken und Hineinführen in die Umgebung und in das Leben
  • Wertorientierte Ziele und partnerschaftlicher Erziehungsstil
  • Offene Planung, begleitet von Flexibilität, Kreativität und Spontanität seitens der professionellen Pädagogik
  • Das Kind in seiner ganzen und gesamten Persönlichkeit und seinen Bedürfnissen beachten

„Kinder lernen am besten, wenn sie mit Kopf, Herz und Hand die Welt begreifen!“ (Pestalozzi)

Sozialkompetenz

Die Kinder haben die Gelegenheit, Beziehungen aufzubauen, die durch Sympathie und gegenseitigen Respekt gekennzeichnet sind. Größere Kinder helfen den Kleinen, die Kleinen lernen am Vorbild. Zurückhaltende Kinder, die sich nicht auf Anhieb trauen, werden mit einbezogen. Ebenfalls machen wir die älteren Kinder immer wieder darauf aufmerksam, sich einmal in die kleineren Kinder hineinzuversetzen, die für bestimmte Dinge länger brauchen und Hilfe benötigen.

Deshalb sind die Absichten der Erziehung und Bildung:

  • Freude am Leben – mit sich und anderen: Solidarität
  • Mit-Leiden: Empathie
  • Maßhalten und teilen können: Gerechtigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein und Friedensfähigkeit
  • Ethisches Bewusstsein von gutem und unerlaubtem Handeln
  • Sicht des Ganzen und Folgen des eigenen Handelns erkennen
  • Umwelt-, Natur- und Energiebewusstsein

Literacy (Sprache und Kommunikation)

Sprache ist das typische Ausdrucks- und Verständigungsmittel in unserer Gesellschaft. Diese kann sich nur entwickeln, wenn das Kind individuell die Möglichkeit erhält, sich aktiv an Gesprächen zu beteiligen.

Aufgrund der Tatsache, dass immer mehr Kinder in ihrem fehlerhaften Sprachverhalten auffallen, gehört diese Förderung zu den Schwerpunkten unserer Arbeit. Hier bieten sich uns zahlreiche Gelegenheiten an, wodurch der Wortschatz des Kindes erweitert und die sprachliche Ausdrucksweise unterstützt wird:

z. B. Rollen- und Freispiel, Gespräche im Morgen- und Stuhlkreis, Geschichten am Tisch, Bilderbücher, Märchen, „Kamishibai“, Fingerspiele, Gedichte, Lieder

Vorkurs Deutsch

Kinder mit Migrationshintergrund und in einem deutschsprachigen Land geborene Kinder, die noch Unterstützung in ihrer Muttersprache brauchen, werden sowohl in der eigenen Gruppe des Kindergartens, auch in der Schule speziell gefördert. Zu jeder Einheit wird ein kurzes Beobachtungsprotokoll erstellt und die Fortschritte werden dabei festgehalten.

Ziel ist es, den Kindern die Freude am Sprechen zu vermitteln, ihren Wortschatz und ihr Allgemeinwissen zu erweitern.

Konfliktmanagement und Kooperationsfähigkeit

Zwischenmenschliche Konflikte treten im Kindesalter gehäuft auf. Wir helfen den Kindern, verbale Konfliktlösungstechniken zu finden und diese in bestimmten Situationen anzuwenden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, die Gefühle anderer zu verstehen und zu akzeptieren, um dann Kompromisslösungen anzustreben.

Die Kinder erlangen Kooperationsfähigkeit durch gemeinsame Aktivitäten wie z.B. im Freispiel: Dort sprechen sie sich über Material, Regeln und Nutzung ab.

Sie lernen, etwas zu planen und zielorientiert durchzuführen. Die Kinder werden auf das Leben in einer demokratischen Gesellschaft vorbereitet. Dies bedeutet, dass sie Konfliktlösungen auf demokratischem Weg lernen - durch Abstimmung im Kindergartenalltag, z.B. welches Projekt der Mehrheit gefällt, Erstellen von neuen Regeln, (usw.).

Selbständigkeit und Eigenverantwortung

Die Selbständigkeit und Selbsttätigkeit sind eigenständiges Handeln in unterschiedlichen Lebensbereichen. Das heißt auch, die eigenen Fähigkeiten angemessen einzuschätzen, sowie eigene Wünsche, Ideen und Meinungen zu erkennen und anderen gegenüber zu vertreten. Die alltäglichen Situationen, wie z.B. Brotzeit herrichten, Geschirr abräumen, Spülmaschine einräumen, Tische abwischen, Getränke einschenken, (usw.) fördern dies.

Ich-Kompetenz

z.B. das Kind entscheidet, mit wem und was es spielen möchte

Sachkompetenz

Das Kind erlernt Hausverstand durch selbstständiges Handeln, wie z.B. welche Kleidung es für den Garten braucht.

Partizipation

„Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu beteiligen. Dieser Freiwilligkeit seitens der Kinder, ihr Recht auszuüben, steht jedoch die Verpflichtung der Erwachsenen gegenüber, Kinder zu beteiligen, ihr Interesse für Beteiligung zu wecken.“

(Art. 12 UN-Kinderrechtskonvention, § 8 Abs. 1 Satz 1 SGB VIII, Art. 10 Abs. 2 BayKiBiG)